Neues City-Stadion Hellern in 1.500 Stunden Eigenleistung erstellt
Ein Verein baut seine Sportanlage um und das nahezu komplett in Eigenregie. Zum Jahresbeginn war es erstmal nur eine Idee, die im Vorstand besprochen wurde. Als dann die Sparkasse grünes Licht für einen Kredit und die Stadt Osnabrück ihre finanzielle Unterstützung zugesagt haben, wurde aus der Idee ein konkreter Plan. Die Fußballabteilung des SVH wollte unbedingt ihre Sportanlage modernisieren und renovieren.
Dabei standen zwei wichtige Aspekte im Focus. Die Schaffung einer zusätzlichen beleuchteten Trainingsfläche im Format eines Jugend- und Ü40 Spielfeldes und den Einbau einer Beregnungsanlage für Hauptplatz und neuer Trainingsfläche. Dafür musste der Hauptplatz um gut 20 Meter Richtung Clubhaus verlegt werden. Zusätzlich waren ein Ballfangzaun und eine neue Zuschauerbegrenzung notwendig. Der neue Vorplatz hat nun eine Fläche von ca. 300 qm² und wurde am Wochenende von gut 35 Helfern aus allen Mannschaftsteilen gepflastert.
„Der Beginn verlieft schnell und reibungslos, aber als die Fachleute für die Beregnungsanlage ihre notwenigen Schlitze in den Boden fräsen wollten und die Fräse aufgrund des harten Untergrunds versagte, da wurde es hektisch im Verein. Mit Minibaggern und Schaufeln wurden insgesamt 500 Meter Gräben auf der ganzen Anlage gegraben, um die unterirdischen Rohre für die Bewässerung zu verlegen. Die Pumpe entwickelte nicht ausreichend Druck, so dass eine Zisterne als zusätzlicher Wasserspeicher angeschafft werden musste. Aus der Sportanlage wurde zwischenzeitlich ein Ferienpark für Tiefbaufreunde. Wo kann man sonst schon als Privatperson Bagger oder Raupe fahren. Auf die Gründung einer neuen Abteilung hat der SVH allerdings verzichtet. Die neue Rasenfläche wurde anschließend von den Auszubildenden des Grünflächenamtes gelegt. „Die Spielfläche wird noch etwas Zeit brauchen bis sie die nötige Qualität für dem Spielbetrieb hat. Zumindest haben wir jetzt ausreichend Rasensprenger, um die Flächen zu wässern“ merkt Fußballobmann Jan Erik Hinrichs an.
Zum Schluss gab es noch zwei Spielerhäuschen, neue Senioren- und Juniorentore sowie eine Beschallungsanlage. Eine neue Boulebahn wird in den nächsten Wochen noch direkt hinter dem Ballfangzaun erstellt.
Am Ende wird es eine Gesamtinvestition von ca. 85.000 EUR sein, wovon die Stadt ca. 70% trägt. Somit bleibt die Investitionssumme für den Verein überschaubar. Nicht abrechnen kann man die vielen Arbeitsstunden der Ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern. „Alleine die beiden Vorarbeiter und gelernten Galabauer Alex Steinke und Shaun Pettersen haben jeweils mehr als 150 Arbeitsstunden eingebracht. Ulf Samusch als Fachmann für Elektrik war auch bei fast jedem Arbeitseinsatz dabei. Ohne ihre professionelle Anleitung und Unterstützung hätten wir das nie schaffen können. Aber es gab noch weitere Unterstützer, die den Sommer vorrangig mit Arbeitshandschuhen auf der Sportanlage anstatt mit Grillschürze in heimischen Garten verbracht haben“ drückt
SVH Präsident Marc Sandmann seinen Dank an alle Helfer aus. Auch der Präsident selbst war täglich vor Ort und hat mit angepackt.
Nicht inbegriffen in der Investitionssumme sind die Kosten für die Getränke und Verpflegung und das Feierabendbier. „Hier hoffe ich das dies nicht doch noch am Ende unser Budget sprengen wird“ gibt der SVH-Präsident am Ende mit einem schmunzeln zu bedenken. Der SVH hat damit wieder seinem Vereinsslogan alle Ehre gemacht: Ein Stadtteil – ein Verein…. und alle machen mit.